Rupi | 25.07.2019 | 05:34
@Frank Kuckelsberg & Manfred

jaja, der böse, böse "Schlager"... dabei hat der Klaus vor allem
bezüglich der Konzerte zuletzt den Fokus doch wieder deutlichst mehr auf den (klassischen) "Liedermacher" gerichtet (man vergleiche die zuletzt aktuellen Versionen von "Jedes Kind braucht einen Engel" zur Originalaufnahme, aber auch sonst,
so scheint mir, mag er die Klassifizierung nicht, wenn sie jemand ins Spiel bringt - so wie auch ich vor einigen Jahren, wenn auch ganz und gar POSITIV gemeint, in einer Konzertrezension).
Natürlich sind die Geschmäcker verschieden und man kann ewig und drei Tage darauf schwören, dass "der junge Klaus" (und damit sein Output aus den 70ern) "am besten" gewesen sei, aber ebenso unzweifelhaft ist die aktuelle Band tatsächlich die beste, die er je hatte (!) und wenn man einfach zuhört,
ohne diese komischen E- und U-Kategorisierungen in den Weg kommen zu lassen, dann hat/bekommt man beim Klaus tatsächlich eine unglaublich gute Mixtur der Stile, die bei sehr hohem Anspruch auch bestens zu unterhalten wei0, und da bin ich ganz bei Dir, lieber Frank, Du hast mir (und bestimmt auch vielen anderen "Langzeitfollowern" und Fans vom Klaus) voll aus der Seele gesprochen: "Ich kenne keinen vergleichbaren Liedermacher, der mich im Konzert auf eine intime Reise in einer unvergleichbaren Atmosphäre mitnimmt, die an Romantik
nicht zu toppen ist" - genau DAS ist es, und das ist so,
weil's eben keinen vergleichbaren Liedermacher GIBT.

Und nun zum Manfred: Ich hatte lange (bis durch die 90er Jahre hindurch !) den Fehler gemacht, allzu konservativ an dem festzuhalten, was mich bereits in den 70ern zum Fan gemacht hatte, und hörte deshalb immer wieder einfach mit den falschen Erwartungen überhaupt nicht mehr richtig hin.
Was der Klaus aber in der langen Zeit seither in Wahrheit "dazugewonnen" hat, ist viel mehr, als man damals hätte erwarten können. Man nehme nur mal als Beispiel, wie seine aktuelle Band SWINGT, das ist, im Vergleich zum "Orchester" mit Matthias Raue, doch eine helle Freude (weil um Klassen besser), oder will jemand denn tatsächlich noch den "Markttag" hören, wie er früher war... im Gegensatz zu "Sehnsucht Live in Berlin" ? Man muss da wirklich nicht meiner Meinung sein,
aber ein wenig mehr Offenheit kann Wunder bewirken,
denn jede Karrierephase eines Künstlers, der schon so lange dabei ist (und sich so lange hält !) wie der Klaus,
hat ihre "Ups and downs", und sicher wird's nicht leichter,
nach so vielen Studioalben noch immer neue zu produzieren,
die dann allen gleichfalls gefallen,
aber unterm Strich... ich bin selber Songschreiber...
lieber Himmel, jeder unserer Zunft wäre froh,
auf einem solchen Niveau zu schreiben und zu musizieren wie es Klaus nun schon viele Jahre tut, denn es ist, auch das habe ich mal in einer Rezension geschrieben, "schwindelerregend" hoch !

LG aus Freiburg
Rupi
Christel Klein | 24.07.2019 | 10:10
Na toll - und was machen wir bis Mitternacht, oder hat die Show
Überlänge, weil Silvester ist?
Schade, die Veranstaltungen zu Silvester in der "Bar jeder Vernunft" fand ich vor einigen Jahren spitze!
Auftakt mit Vorspeise, dann Klaus und in der Pause das Dessert, danach nochmal Klaus.
Das war ein gelungener runder Silvesterabend !!
So könnte es doch auch mal wieder sein ...........
Gruß, Christel
Claudia | 22.07.2019 | 19:04
Für alle, die noch keinen Plan für Silvester haben - Klaus um 15.30 in der Komödie am Kudamm (im Schillertheater).
Renate Schöning | 14.07.2019 | 14:11
Hallo Klaus,deine musikalische Lesung in Kiel war wieder mal ein Genuss für die Ohren!
Es war ein aufregender,gemütlicher,ergreifender Abend/Auftritt.
Danke
Renate
Frank Kuckelsberg | 13.07.2019 | 07:46
Lieber Manfred, diese Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Es liegt doch immer im Ohr eines jeden einzelnen Zuhörers/Fan, die Musik zu beurteilen. Ich kenne keinen vergleichbaren Liedermacher, der mich im Konzert auf eine intime Reise in einer unvergleichbaren Atmosphäre mitnimmt, die an Romantik nicht zu toppen ist. Die Band ist ebenfalls exellent besetzt... und mit dem posthum haben wir ja wohl auch noch viiiieeel Zeit. Ahoi
Stephan Krukowska | 10.07.2019 | 07:48
DANKE für die phantastische Lesung gestern in Kiel.Ein absolutes highlight in Wohnzimmeratmosphäre - trotz der vielen Leute im ausverkauften Metro-Kino. Sehr persönlich, sehr amüsant, sehr selbstironisch und eine schöne Auswahl aus Ihrem umfangreichen Liedgut. Gelungener kann ein Arbeit nicht sein.
Mit besten Grüßen - Stephan Krukowska
Manfred | 22.06.2019 | 00:42
Lieber Herr Hoffmann,

leider bin ich nur selten in Deutschland, aber wenn ich in Berlin bin, denke ich oft an Sie. Ihre Lieder und Interpretationen haben mich in den letzten 30 Jahren begleitet (wir sind ein Jahrgang) und ich habe am Lagerfeuer probiert, Ihre Lieder zu spielen. Leider sind musikalische Veränderungen erfolgt, die seichte Musik nach oben spülen, zwischen Song und Schlager. Es ist schön zu sehen, dass Sie trotz alledem noch eine Zuhörerschaft haben, die in der Zahl beachtlich und in der Treue selten erreicht ist. Wahrscheinlich werden Sie irgendwann posthum als einer der ganz großen deutschen Liedermacher/Chansoniers geehrt. Immerhin.
Herbert Will | 19.06.2019 | 05:37
Hallo Sonja,
wunderschön ................
aber manchmal ist WENIGER mehr!
Trotzdem DANKE,
Herbert
Sonja Schroth | 17.06.2019 | 18:17
........ und hier sind meine Erinnerungen an diesen wundervollen Tag in Neuhardenberg:

"Kastanienblüten regnen auf uns nieder,
Libellen, schlank und blaugrün schimmernd,
tanzen auf der Bühne
und ihr Publikum, vielköpfig, atemstill.

Die Sonne schenkt uns blendend helle Strahlen,
der Herzensmensch hält fest die Hand,
wie ich betäubt, das Glück im Stundenglas.
Die Worte fassen machtvoll lebenspralle Zeit.

Musik umkleidet hoffnungsvoll betrauernd
unser Leben,
die Luft, sie flirrt.
So eilen Stunden wie im Fluge,
wer fasst das Glück - es ist kaum zu ertragen.

Wir können fühlen, ringend nun mit Lebenslust,
gleichgeschaltet im Staunen vor Kunst,
Magie und Raunen.

Wie geht das an?
Wie können Menschen so verzaubern,
uns berühren und vereinen im Glücksmoment des Augenblicks?

Dies ist ein Tag, ja unvergleichlich,
gesäumt von Herzensstürmen,
geprägt von Lust und Traurigkeit.
Das Herz wird eins von zweien und lässt uns einsam sein.

Der Augenblick zerrinnt und will doch festgehalten sein.
Die Muse kommt und geht mit leichtem Schritt,
die Töne schreiben uns Musik und Vögel
konkurrieren lustvoll mit.

Wer kann so viel des Glücks ertragen?
Man muss es teilen, schenken und im Herz bewahren,
dann wird es bleiben und niemals verarmen.

Lasst Regenbogen spinnen,
die Ungeduld verrinnen,
die Sinne schärfen und ganz lautlos lärmen.
Lasst Kinderherzen tanzen, verbunden mit der Ewigkeit
und Seit an Seit das Glück bewahren.

Es singt der Barde,
vom Himmel fallen Worte und graben fest sich ein.
Das Leben wird gefeiert,
das Leben es schlägt zu,
das Leben will in Tönen ganz festgeschrieben sein.

Stunden ziehn vorüber, Gitarren klingen,
Stimmen, die verkünden, was uns Leben soll.
Der Mond, er wird gefunden
und soll uns noch Begleiter sein.

Wir suchen Träume, schön und rar,
das Herz, es schlägt uns wunderbar.
Der Stuhl wird Thron,
es blüht das Fest,
es hüllt Musik uns ein und
lässt uns staunend glücklich sein.

Ein "Wecker" ringt, ein "Hoffmann" singt,
der "Wenzel" winkt und "Pluhar" lädt uns ein.
Frau Mehrling tritt in Piafs Spuren
und "Scollo" schreit von menschgemachter Pein.

Acht Stunden wahrgenommner Bann,
wie lang kann Schönheit man erleben,
ohn' sich an Träume zu verlieren.

Begreifen, spüren,
dies all' mit Händen fassen,
die Tränen, leicht verlassen das Auge,
trunken und verräterisch.

Der Garten hüllt uns fest in Rosen ein,
der Rittersporn erhebt sich voller Blau,
die Birnen reifen an der Wand,
der Himmelsmensch hält meine Hand.

Wo soll das hin?
Die Nacht umschließt uns, das Klavier tönt Perlen,
klingende Stimmen zaubern Sterne.

Neuhardenberg heißt uns willkommen,
ein Traum, nie mehr zerronnen.
Wir schlendern schloßwärts, schlagen Purzelbäume,
das Bier befeuchtet unsre Kehlen
und hält uns fest auf Gartenstühlen.
Auf Wiesen finden Menschen sich,
erfüllt vom Klang Unsterblichkeit."

Lieber Herr Hoffmann,
entschuldigen Sie bitte den dilletantischen Ausdruck unserer Begeisterung, aber Sie haben 2 ansonsten eher nüchterne "Banker" von 70 und 83 zum Schwärmen und, oh Schreck, zum Dichten gebracht, es oll nicht wieder vorkommen.
Sonja Schroth | 17.06.2019 | 17:45
"Lieder, Sänger und Poeten in Neuharenberg 2019"

Sehr geehrter Herr Hoffmann,
voller Begeisterung über das Erlebte übersende ich Ihnen einen Auszug aus dem 'Tagebuch' meines Mannes zum 8.6.19:
"Gestern erlebten wir ein rauschendes "Sängerfest" der wohl besten Liedermacher, Poeten und Sängerinnen unserer Tage, eingebettet in die traumhafte Parklandschaft von Schloß Neuhardenberg, ein "Fest", an das wir uns bis ans Ende unserer Tage erinnern werden, ein "Fest" der Gefühle, der Leidenschaften, des Glückes, der Trauer (Stichwort: das Sterben der Flüchtlinge an Europas Grenzen), ein "Fest" des Zorns über das Aufkommen nationalistischer, menschenverachtender Regime und Parteien, kurzum: ein Kaleidoskop unseres Hier und Heute.
Von 14 bis 21 Uhr 30 - mit 2 kleinen Pausen - waren wir zusammen mit rd. weiteren 1000 Menschen Zeugen eines künstlerischen Großereignisses, das uns keine Minute zur Ruhe kommen ließ oder gar langweilte.

Als Klaus Hoffmann, der als "Kurator" brillant durch das Programm führte und jedesmal am Ende des Auftritts einer Künstlerin/eines Künstlers mit ihr/ihm ein Duett sang, den "Reigen" eröffnete, lag bei herrlichem Sommerwetter und angenehmen Temperaturen ein Zauber fröhlicher Erwartung und spannender Neugierde über dem "Spielfeld".
Die Menschen, bunt gekleidet, munter in Gespräche vertieft, bildeten im dunklen Grün der Festwiese und der sie umrahmenden Bäume einen schillernden Flickenteppich.
Als es dann mit der zerbrechlichen, aber stimmgewaltigen Etta Scollo losging, mischten sich unter die Zuhörer zartbeflügelte, blaugrünlich gekleidete Libellen und tänzelten nach den Klängen der Musik. Bei jedem Windstoß regnete es weiße Blütenblätter von den Kastanien auf die Häupter der "Gemeinde", die zeitweise weißgetupfte Kopfbedeckungen zurückließen. Die vielen Vögel im Rund ließen es sich nicht nehmen, mit ihren kräftigen Stimmen den da "unten" paroli zu bieten.

Es würde das Tagebuch sprengen, wenn ich hier akribisch Programmpunkt zu Programmpunkt festhalten würde, deshalb nur kurz Folgendes:
Neben dem "Barden" aus der ehemaligen DDR - Wenzel -, den Klaus Hoffmann als den 'Hölderlin' des Ostens ankündigte und der wahrlich mit sehr poetischen Liedern und Worten beeindruckte und der zierlichen Katharine Mehrling - die jüngste unter den Teilnehmern - mit hinreißender Stimme und "bella figura" in den Rundungen des Kontrabasses sitzend, will ich mich etwas eingehender mit der "Seniorin" und den beiden Senioren des Konzertes beschäftigen.
Da ist zuallererst die "grande dame" des Abends, die 80-jährige Erika Pluhar zu nennen, die uns den Atem stocken ließ ob ihres Charmes und ihrer unwiderstehlichen Lebendigkeit, unter Beweis gestellt mit ihrem Lied "Trotzdem", "Standing ovations" waren der verdiente Lohn.
Als nächsten der Senioren erwähne ich Konstant Wecker, 69, der mit seiner so total männlichen Stimme sowohl wie ein Orkan über uns hinwegbrauste, wenn er seiner Wut zu dem Wiederaufleben längst verschwunden geglaubter Naziparolen Ausdruck verlieh, der aber wie eine sanfte Brise voller Zärtlichkeit wirkte, wenn er von den guten Vatervorschlägen an seine Söhne erzählte - für uns ist und bleibt er der Autor des schönsten "Liebesliedes" - "Weil ich Dich liebe".

Den Abschluss prägte dann der Ideengeber des Festes, Klaus Hoffmann,68, der mit unwiderstehlichem Charme, ja oft mit lausbubenhaftem Augenzwinkern durchs Programm geführt hatte und der nun seinen eigenen Auftritt bekam und diesen nutzte er gegen 21 Uhr - da hatte er schon 7 Stunden "kuratiert" - mit glänzendem Repertoire, das das begeisterte Publikum zum Mitsingen animierte.
Zum Abschluss versammelten sich noch einmal alle Mitwirkenden auf der Bühne und trugen unter wieder "Standing ovations" das italienische Partisanenlied "cia bella, cia bella ..." vor.

Nur langsam verließen wir, uns an den Händen haltend, den Ort, der uns für Stunden eine glückliche Heimat geworden war, unmöglich, uns gleich aufs Hotelzimmer zurückzuziehen.
Wir setzten uns also an einen der im Park aufgestellten Tische in direkter Nähe zu einem 'Bierbrunnen' und kosteten das köstliche Nass. Erst kurz vor zwölf verließen wir den "heiligen Rasen" und fanden gegen Mitternacht den wohlverdienten Schlaf, während die Künstler-Entourage sich noch im Restaurant "Brennerei" zum Abfeiern einfand.

WAS FÜR EIN TAG !!!